
Endlich habe ich mein erstes Kimchi selber gemacht, ich wollte das ja schon lange, aber immer kam wieder eine andere Idee dazwischen. Barbara hat mich in ihrem Kommentar zum Blog Fermentieren – jetzt gibts etwas zu essen daran erinnert, und ich habe mich nun wirklich gleich ans Werk gemacht. Danke für den Stubser, liebe Barbara!
Kimchi ist – etwas salopp gesagt – das koreanische Pendant zu unserem Sauerkraut, und dass ich Sauerkraut mag, wisst ihr ja bereits (siehe Blog Rettet das Sauerkraut!). Wie unser Sauerkraut war in Korea Kimchi früher die wichtigste Vitaminquelle in der kalten Jahreszeit, und auch Kimchi entsteht durch Milchsäuregärung. Da es im Winter in Korea ebenfalls sehr kalt wird, hat man Kimchi traditionell nach dem Ansetzen in grossen Tongefässen eingegraben. In der Erde ist die Temperatur gleichbleibend kühl und das Kimchi gefriert nicht.
Heute soll es in vielen koreanischen Haushalten einen extra Kühlschrank für Kimchi geben. Ich habe auch schon gelesen, dass viele Koreaner ihr Kimchi auf dem Balkon ansetzen und dass der Geruch von Kimchi omnipräsent ist in Koreas Strassen. Ob ihr euch jetzt gleich einen zweiten Kühlschrank anschafft, weiss ich nicht. Ich hab für mein Experiment erst einmal ein Kilogramm Chinakohl verarbeitet, und das hat ein Weckglas von einem Liter gefüllt, dafür reicht mir mein Kühlschrank alleweil noch aus. Ich habe den Glasdeckel samt Gummiring auf das Glas gelegt, allerdings die Klammern nicht fixiert, für den Fall, dass das Kimchi noch gärt. Eine Geruchsbelästigung kann ich also nicht bemängeln.
Die Herstellung von Kimchi ist ganz einfach, braucht allerdings etwas Zeit, da man den Kohl zuerst mit Salz mischt und dann das Kimchi ziehen lassen muss. Ich finde, der Aufwand lohnt sich allemal, denn Kimchi schmeckt würzig, leicht scharf, säuerlich und erfrischend. Und natürlich habe ich für euch nicht nur das Rezept für, sondern auch Rezept mit Kimchi.

Kimchi wird als Beilage zu Reis, gebratenem Rindfleisch oder einfach wie Pickles als Beilage serviert.

Auch sehr lecker schmecken chinesische Nudeln mit Kimchi und Crevetten. Wir haben es auch noch statt mit Crevetten mit Spiegeleiern probiert, auch sehr fein!

Für meinen ersten Versuch habe ich 1 kg Chinakohl verwendet.

Die beiden Kohlköpfe hab ich in 4 cm dicke Scheiben geschnitten, diese dann halbiert.

Die Kohlstücke mit 3 EL Salz (es sind wirklich Esslöffel!) lagenweise in die Schüssel geben, gut mischen, mit einem passenden Teller zudecken und beschweren (ich habe einen Stein genommen).

Nach 48 Stunden im dunklen Keller hab ich den Kohl abgetropft, gut gewaschen und ausgedrückt. So sah er dann aus, etwas labberig, aber immer auch noch knackig.

Chiliflocken im Cutter fein hacken…

… ein grosses Stück Ingwer und ein Stängel Zitronengras in Stücke schneiden, zwei Knoblauchzehen in Scheibchen schneiden, alles im Cutter fein hacken, mit den gemahlenen Chiliflocken und 3 EL Fischsauce zu einer Paste mischen.

Die Paste zum Kohl geben und jetzt unbedingt Handschuhe anziehen, Chili brennt je nach dem auf der Haut, bestimmt aber in den Augen, wenn ihr dann mit den Chili-Händen in die Augen fasst!

Kohl und Paste sehr gut mischen, man darf dabei ruhig etwas kneten, damit der Chinakohl wirklich überall mit Paste überzogen ist.

Erst jetzt die Bundzwiebeln beigeben…

… und nochmals gut mischen, jetzt aber nicht mehr kneten, damit die Zwiebelstücke nicht matschig werden.

Die Mischung ist jetzt fertig und kann ins heiss ausgespülte, saubere Glas gefüllt werden, dabei das Kimchi immer wieder gut andrücken, damit möglichst wenig Luft im Glas verbleibt.

Das fertige Kimchi habe ich einen Tag bei Raumtemperatur stehen lassen, danach in den Kühlschrank gestellt. Ein kleines Glas enthält ein Probiererli, damit ich die Reifung des Kimchi überprüfen kann.
Das fertige Kimchi hält sich nun mehrere Wochen im Kühlschrank. Mit der Zeit wird das Kimchi saurer, da die Milchsäuregärung fortschreitet. Wer es also lieber mild mag, kann jetzt schon mit dem Geniessen starten, wer es lieber säuerlich hat, muss noch ein paar Tage Geduld haben.
Die Koreaner essen Kimchi zu fast allem, zu Reis, gebratenem Fleisch, sie mischen es in Suppen und Nudelgerichte, es kommt aber auch einfach so, wie Pickles, zu einer Mahlzeit auf den Tisch.
Übrigens muss es nicht immer Chinakohl sein, obwohl das sehr klassisch ist, auch anderes Gemüse wie Zucchini, Gurken oder Rettich wird so fermentiert. Ihr könnt also nach Lust und Laune experimentieren und euer eigenes Lieblings-Kimchi kreieren. Und es lohnt sich durchaus, das mal zu probieren, abgesehen von den Wartezeiten ist das Kimchi wirklich schnell und einfach gemacht.
Und hier das Rezept für Kimchi und das für Mie mit Kimchi und Crevetten zum Herunterladen.
Mit nehme ich am Blog-Event von German Krautköpfe mit der Gastgeberin Evchen kocht teil.
Liebe Gabi,
das Fermentieren haben wir auch gerade für uns entdeckt. Einmal angefangen gibt es kein Halten mehr 😉 Kimchi steht bei uns auch noch auf der Liste für diese Woche.
Viele Grüße aus Ye Olde Kitchen, Eva
Liebe Eva
Super, es lohnt sich wirklich, macht nicht viel Arbeit, und das Resultat ist echt lecker! Viel Spass und liebi Grüess
Gabi
Liebe Gabi,
Danke für deinen Beitrag!
vielen Dank für dein schönes Kimchi-Rezept! Ans Fermentieren hab ich mich noch nicht gewagt, aber du hast das sehr schön bebildert und erklärt, da wagen sich dann auch Neulinge heran
Liebe Grüße,
Eva
Ich danke dir, liebe Eva, für das Kompliment. Ich hab das Kimchi auch immer wieder hinausgezögert und fast vergessen, weil ich gedacht habe, dass das sicher sehr viel Arbeit macht… Zum Glück gehts ganz einfach, Chinakohl gibts jetzt in Hülle und Fülle
Liebe Grüsse
Gabi
Vielen Dank für das tolle Rezept!
Wollte ich auch schon versuchen, habs mir aber bisher noch nicht getraut. Dank deiner toller Bilder hab ich nun doch feststellen können das es total easy ist!
Viele Grüße
Petra
Liebe Petra, vielen Dank für dein freundliches Feedback. Es freut mich, dass du dich an das Rezept wagst, es ist wirklich einfach und schmeckt toll. Jetzt ist eine gute Zeit für die Zubereitung und denn Genuss von Kimchi, ein paar Extravitamine können bei diesem Schmuddelwetter bestimmt nicht schaden
Liebe Grüsse, Gabi